8 Merkmale

1. Beachte ich die Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne?

  • Machen Sie sich selbst und den Schülerinnen klar, dass digitale Medien auf Grundlage der Richtlinien mit in den Schulbetrieb gehören.
  • Sichten Sie die Lehrpläne Ihres Faches und überlegen Sie, wie Sie die Schüler Schrittweise an komplexe Medieninhalte heranführen.
  • Vermeiden Sie die direkte Konfrontation der Schüler mit komplexen, digitalen Lernsettings.

2. Habe ich die Lerninhalte medial gut aufbereitet?

  • Arbeitsgedächtnis = begrenzte Kapazität: Berücksichtigung der Aufbereitung der Materialien notwendig; *Berücksichtige ich den intrinsic load? (tatsächlich zu lernende Inhalte = Menge der Informationen die im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden; Aufgaben zerlegen, in Chunks teilen etc., informelles Vorwissen nutzen)
  • Habe ich die Inhalte hinsichtlich ihrer Komplexität analysiert und gekennzeichnet? Berücksichtige ich das Vorwissen der Lerngruppe? Habe ich die Aufgaben und Materialien in sinnvolle, der Lerngruppe angemessene Chunks zerteilt?
  • Berücksichtige ich den extraneous load? (Je einfacher es ist, Informationen aus dem Lernmaterial zu gewinnen, desto kleiner ist der extraneous load = mehr Kapazität in anderen Bereichen)
  • Wie stelle ich die Informationsrepräsentation dar? – gibt es z.B. unterschiedliche Präsentationsmöglichkeiten desselben Inhalts? Nutze ich die Verringerung oder Vergrößerung der Komplexität einer Informationsrepräsentation sinnvoll?
  • Berücksichtige ich den germane load? (Aufwand der konkreten Wissensgewinnung = Wie schwer ist etwas zu verstehen? – Hier soll viel freigehalten werden, um Lernprozesse zu ermöglichen; Erzeugen automatisierter Prozesse)
  • Prozess der Informationsverarbeitung: umfasst alle Prozesse der mentalen Repräsentation der zu lernenden Inhalte
  • Ziel = extraneous load (= Vereinfachung des Lernmaterials, Präsentationsform: z.B. nur Text oder nur Diagramm anstatt zusammen; Beispiele vorzeigen/rechnen/sprechen) verringern, um mehr Platz für den intrinsic load (Umfang der Information) und germane load (Bewältigen der Schwierigkeitsstufen der Aufgaben) zu schaffen.

3. Worauf muss ich bei digitaler Klassenführung achten?

  • Achten Sie auf die ethischen Grundlagen der Schule. Überlegen Sie, welches Sozialverhalten auch Online eingehalten werden soll und thematisieren Sie dies vorher im Kurs.*
  • Legen Sie die Regeln schriftlich fest.

4. Welche Ziele und Aufgaben verfolge ich im Verbund von digital und Präsenzunterricht?

  • Legen Sie in der Reihenplanung auf Grundlage ihrer didaktischen Analyse fest, wann der Einsatz welcher Medien sinnvoll und gewinnbringend ist.
  • Was sind (Teil-)Lernziele in Bezug auf analoge und digitale Kompetenz?
  • Eruieren Sie, welchen Mehrwert der Einsatz von digitalen gegenüber analogen Techniken der Erarbeitung oder Sicherung jeweils hat.

5. Wie kann ich Ergebnisse sichern oder vergleichen?

  • Speichern Sie selbst oder lassen Sie ihre Schüler Ergebnisse online speichern. Laden Sie Ergebnisse und Tafelbilder oder Präsentationen hoch. Lassen sie von den Schülern Produkte erstellen.
  • Lassen Sie die Schüler Diagramme, Zeitleisten, Präsentationen, Blogs, Audiofiles/Podcasts, Videos und kollaborative Dokumente etc. im Netz erstellen und in einem geschützten Kursraum oder einer Cloud hochladen.

6. Beachte ich die Rahmenbedingungen der Schule?

  • Bedenken Sie Dinge wie Handyverbote, WLAN-Zugänge, Computerräume, Laptop/Netbook – oder Tablet-Klassen.

7. Welche Voraussetzungen haben meine Schüler? Welche Voraussetzungen bringe ich mit?

  • Eine der wichtigsten Vorbedingungen sind die individuellen Eingangsvoraussetzungen der Schüler – Sie sind Profi in der Ermittlung dieser Vorbedingungen, lassen Sie sich nicht von der reinen Bedienkompetenz der Schüler täuschen und eruieren Sie, welche Kompetenzen die Schüler haben und welche auf Grundlage der Curricula noch in den Lernprozess eingewoben werden müssen.

8. Wie sichere und überprüfe ich die Qualität der schulischen Lernplattform oder meines Medieneinsatzes?

  • Reflektieren Sie ihre Angebote hinsichtlich der erreichten Ziele. Gibt es einen Zuwachs, den Sie im traditionellen Unterricht nicht erreicht haben?
  • Lassen Sie die Qualität ihrer blended learning-Einheiten durch die Schüler bewerten.
  • Nehmen sie positive und negative Kritik auf und nutzen Sie selbige für die langfristige Optimierung.